10.12.2024 | Menopause | Gynäkologie | Ausgabe: 4/2024
Open Access
Blinder Fleck Beckenboden – wenn die Blase in die Jahre kommt
Zeitschrift: Journal für Gynäkologische Endokrinologie > Ausgabe: 4/2024
Autoren: Katharina Müller, PD Dr. med. Laila Najjari
Zusammenfassung
Beim urogenitalen Menopausensyndrom („genitourinary syndrome of menopause“ [GSM]) handelt es sich um ein häufiges Problem, welches die Lebensqualität der postmenopausalen Frauen deutlich verschlechtert. Es ist entscheidend, dass man das kleine Becken dabei als Ganzheit sieht, um die mit dem Syndrom einhergehenden Symptome effektiv und multimodal behandeln zu können. Jeder Arzt sollte Frauen rechtzeitig über das Syndrom aufklären und frühzeitig mit einer Behandlung anfangen. Bei allen Formen des GSM ist die erste Therapie der Wahl die lokale Östrogenisierung (2 ×/Woche). Wichtig ist zu beachten, dass eine systemische Anwendung zu einer Beschwerdezunahme führen kann. Weitere konservative Therapieoptionen sind Beckenbodentraining mit Biofeedback und die Anwendung von Pessaren. Bei der Pulsationszystozele besteht ein zentraler Fasziendefekt, der durch eine vordere Kolporrhaphie behoben werden kann. Tension-free-vaginal-tape(TVT)-Einlagen, ob transobturatorisch oder retrosymphysär, sind der Goldstandard bei den Inkontinenzoperationen und zeigen hohe Kontinenzraten. Bei der überaktiven Blase (OAB) gilt eine Stufentherapie. Wenn die verschiedenen medikamentösen Optionen keine Linderung verschaffen, kann Botulinumtoxin A („off label“) injiziert werden. Bei fortbestehenden Beschwerden kann die Einlage eines Blasenschrittmachers erwogen werden.Über diesen Artikel
Titel: Blinder Fleck Beckenboden – wenn die Blase in die Jahre kommt
Publikationsdatum: 10.12.2024
Verlag: Springer Vienna
Autor*innen: Katharina Müller, PD Dr. med. Laila Najjari
DOI: https://doi.org/10.1007/s41975-024-00374-7
Zeitschrift: Journal für Gynäkologische Endokrinologie / Revue de Endocrinologie Gynécologique
Veröffentlicht in: Ausgabe: 4/2024
Print ISSN: 1995–6924
Elektronische ISSN: 2520–8500