13.09.2024 | Online-Artikel | Podcast

Podcast: Was passiert in unseren Zellen, wenn wir altern

Wenn wir altern, ver­liert unser Kör­per die Fähig­keit zur Rege­ne­ra­tion und die Fähig­keit auf Umwelt­ver­än­de­run­gen adäquat zu reagie­ren. Bio­che­mi­ke­rin Corina Madrei­ter-Soko­low­ski von der Med Uni Graz inter­es­siert daran vor allem, was auf mole­ku­la­rer und zel­lu­lä­rer Ebene pas­siert, wäh­rend wir älter werden.

Wann startet man am besten mit Anti-Aging-Interventionen?

Zu den Kenn­zei­chen der altern­den Zelle gehö­ren gene­ti­sche Insta­bi­li­tät, Ent­zün­dun­gen, aber auch ein Phä­no­men, das die For­sche­rin mito­chon­driale Dys­funk­tion nennt: Die Mito­chon­drien erzeu­gen Sau­er­stoff­ra­di­kale, die in hohen Kon­zen­tra­tio­nen gesund­heits­schäd­lich sein kön­nen. “Des­we­gen sind diese Orga­nel­len so ent­schei­dend für den Alte­rungs­pro­zess, und für mich eben beson­ders inter­es­sant”, sagt Madrei­ter-Soko­low­ski. Was die Ange­le­gen­heit so kom­pli­ziert macht, ist die Tat­sa­che, dass der mensch­li­che Kör­per aus 200 ver­schie­de­nen Zell­ty­pen besteht . Diese Zell­ty­pen altern unter­schied­lich schnell. “Wir müs­sen her­aus­fin­den, wann wir am bes­ten Anti-Aging-Inter­ven­tio­nen starten.”

Was kann ich tun, um län­ger gesund zu blei­ben? Immer­hin sind 75 Pro­zent des Alte­rungs­pro­zes­ses durch Life­style und Umwelt­ein­flüsse erklär­bar. Madrei­ter-Soko­low­ski emp­fiehlt eine Kalo­rien­re­duk­tion von 15 Pro­zent des Gesamt­um­sat­zes. Begrün­dung: Beim Inter­vall­fas­ten wer­den weni­ger Ent­zün­dungs­fak­to­ren aus­ge­schüt­tet und bestehende Tumor­zel­len wer­den unschäd­lich gemacht. “Aller­dings ist das indi­vi­du­ell zu betrach­ten. Neu­este Stu­dien zei­gen näm­lich, dass Frauen hor­mo­nell in Schwie­rig­kei­ten gera­ten können.”

In die­ser Hör­gang-Epi­sode haben wir uns außer­dem noch über aktu­elle the­ra­peu­ti­sche Kon­zepte unter­hal­ten, Sen­o­ly­tika und Seno­mor­phika. Eben­falls Thema ist die Fähig­keit bestimm­ter Lebe­we­sen, ein hohes Alter zu errei­chen; man denke nur an Grön­land­wale, Nackt­mulle und Faden­wür­mer. Nahe lie­gende Frage: Wie schaf­fen die das?

Das Gespräch mit Prof. Madrei­ter-Soko­low­ski ist gleich­zei­tig ein Besuch an einem bemer­kens­wer­ten Wis­sens­stand­ort: dem neuen Med Cam­pus in Graz.

Prof. Dr. Corina Madreiter Sokolowski

© Med Uni Graz – Prof. Dr. Corina Madrei­ter Soko­low­ski, Bio­che­mi­ke­rin, Gott­fried Schatz For­schungs­zen­trum der Med Uni Graz