15.05.2018 | Originalien | Gynäkologie | Ausgabe: 2/​2018

Prämature Ovarialinsuffizienz

Zeitschrift: Journal für Gynäkologische Endokrinologie > Ausgabe: 2/​2018

Autoren: Dr. Susanna Weidlinger

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Zusammenfassung

Der Begriff „prämature Ovarialinsuffizienz“ (POI) bezeichnet den vorzeitigen Verlust der Ovarialfunktion vor dem 40. Lebensjahr mit dem konsekutiven kombinierten Auftreten eines hypergonadotropen Hypogonadismus und einer primären/sekundären Amenorrhoe. Die Diagnostik beinhaltet eine detaillierte Anamnese (Chemotherapie, Radiotherapie, Operationen) sowie die Abklärung genetischer Ursachen und eines polyglandulären Autoimmunsyndroms. Bei Diagnosestellung wird die Durchführung eines DXA-Scans zur Bestimmung der Basisknochendichte empfohlen. Die prämature Ovarialinsuffizienz hat nicht nur einschneidende Auswirkungen auf die Fertilität, sondern geht auch mit negativen Langzeitfolgen u. a. auf die Knochengesundheit, das kardiovaskuläre System und die kognitive Funktion einher. Eine Hormonersatztherapie (HRT) zumindest bis zum durchschnittlichen regelrechten Menopausenalter wird zur Primärprävention östrogenmangelbedingter Langzeitfolgen empfohlen. Die Risiko-Nutzen-Analyse einer HRT, wie wir sie aus Daten von Frauen mit regelrechter Menopause kennen, darf nicht uneingeschränkt auf das Kollektiv der Patientinnen mit POI extrapoliert werden. Bei Patientinnen mit POI wiegt der Nutzen einer HRT deutlich schwerer als die potenziellen Risiken.

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Über diesen Artikel

Titel: Prämature Ovarialinsuffizienz

Publikationsdatum: 15.05.2018

Verlag: Sprin­ger Vienna

Autor*innen: Dr. Susanna Weidlinger

DOI: https://doi.org/10.1007/s41975-018-0045-1

Zeitschrift: Journal für Gynäkologische Endokrinologie / Revue de Endocrinologie Gynécologique

Veröffentlicht in: Ausgabe: 2/​2018

Print ISSN: 1995–6924

Elektronische ISSN: 2520–8500

Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.