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29.11.2022 | Gynäkologische Endokrinologie | Gynäkologie | Ausgabe: 4/​2022

Stoffwechsel und Gewichtskontrolle bei PCOS – zwischen Therapieindikation und Lifestyle-Moderation

Zeitschrift: Journal für Gynäkologische Endokrinologie > Ausgabe: 4/​2022

Autoren: Dr. med. Susanne Maurer

Erleada

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Zusammenfassung

Gewicht ist nur ein Symptom der Erkrankung Adipositas, wie beispielsweise Fieber ein Symptom eines Infekts sein kann, aber möglicherweise auch bei einem Schädel-Hirn-Trauma auftritt. Adipositas ist immer noch über den Body-Mass-Index als erhöhtes Gewicht bezogen auf die Körperoberfläche definiert, sollte aber bezogen auf den Krankheitswert eventuell zusätzlich über die Fettfehlverteilung definiert werden. Bei einer Lipodystrophie beispielsweise befindet sich Fett in den inneren Organen und auch im Muskelgewebe. Gleichzeitig fehlt bei einer derartigen Konstellation das Unterhautfettgewebe partiell oder gar komplett, was z. B. zu schweren metabolischen Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, nichtalkoholischer Steatohepatitis (NASH), Pankreatitis usw. führt. Neben dieser Art Fettverteilungstypisierung kann ein Patient mit Adipositas nach den Begleiterkrankungen (Edmonton Obesity Staging System [EOSS]) in ein bestimmtes Stadium (0–3) sortiert werden. Ein höheres EOS ist nach aktueller Studienlage mit einem grösseren Verlust an Lebensjahren und Lebensqualität verknüpft und unterstreicht die Dringlichkeit und rechtfertigt das Risiko einer Therapie. Eine andere Möglichkeit der Typisierung besteht darin, Hunger, Sättigung und Energieverbrennung zu klassifizieren mit standardisierten Fragebögen, radiologischer/nuklearmedizinischer Messung der Magenentleerungsgeschwindigkeit und Messung der basalmetabolischen Rate mittels indirekter Kalorimetrie. Aktuell und auch zukünftig werden sich aus dieser Typisierung nach Fettverteilung, Begleiterkrankung und Hunger/Sättigung/Metabolismus individualisierte Optionen betreffend Ernährungstherapie, Bewegungstherapie, pharmakologische Therapie und sogar chirurgische Therapie ergeben. Erste Studien zeigen bereits, dass der Erfolg betreffend Gewichtsreduktion nahezu doppelt so hoch ausfallen kann, wenn nach einer solchen Typisierung individualisiert therapiert wird. Zudem versprechen die neuen pharmakologischen Therapiekonzepte gastrointestinaler Hormone/Botenstoffe Gewichtsreduktionen über 20 % des Startgewichts. Adipositas ist eine chronische Erkrankung, die multifaktoriell verursacht wird und chronisch therapiert werden sollte. Adipöse Frauen mit einem polyzystischen Ovarsyndrom (PCOS) stellen dabei eine spezielle Subgruppe im Patientengut dar, bei welcher exemplarisch diese individualisierte Therapie betreffend Ernährung, Bewegung und Pharmakotherapie im Detail in diesem Artikel dargestellt werden soll.

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Über diesen Artikel

Titel: Stoffwechsel und Gewichtskontrolle bei PCOS – zwischen Therapieindikation und Lifestyle-Moderation

Publikationsdatum: 29.11.2022

Verlag: Sprin­ger Vienna

Autor*innen: Dr. med. Susanne Maurer

DOI: https://doi.org/10.1007/s41975-022-00270-y

Zeitschrift: Journal für Gynäkologische Endokrinologie / Revue de Endocrinologie Gynécologique

Veröffentlicht in: Ausgabe: 4/​2022

Print ISSN: 1995–6924

Elektronische ISSN: 2520–8500

Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.